Häufig gestellte Fragen

Warum bekomme ich diese Empfehlung?

Für die Erststimme empfehlen wir den aussichtsreichsten Kandidaten gegen die AfD in deinem Wahlkreis. Zwei Kreise sind hier besonders entscheidend, denn hier haben die Grünen und die Linken jeweils realistische Aussichten auf ein Mandat. Da beide gerade nicht sicher über die 5%-Hürde in den Landtag einziehen, haben wir sie in diesen Kreisen priorisiert. Denn in Brandenburg gilt die Grundmandatsklausel: Wenn eine Partei nur ein direktes Mandat holt zieht sie ins Parlament ein und gewinnt alle Sitze, die ihnen prozentual zustehen. Mit der Zweitstimme raten wir zu demokratischen Parteien, die realistische Chancen haben, in den Landtag einzuziehen und akut von der 5%-Hürde bedroht sind.

Auf welche Daten stützen sich eure Prognosen?

Brandenburg

Für die Erststimmen ist unser Ziel mit der Datenanalyse gewesen, in jedem Wahlkreis den Kandidaten zu identifizieren, der die realistischsten Aussichten hat, ein Direktmandat gegen die AfD zu gewinnen. Um das herauszufinden, haben wir alle Ergebnisse der letzten Wahlen in den jeweiligen Kreisen genau angesehen und analysiert, wie sich die Ergebnisse bei den letzten Landtagswahlen, Europawahlen und Kommunalwahlen entwickelt haben.

Besonders entscheidend für unsere endgültige Einschätzung in Brandenburg waren aber zwei Dinge:

Die verlässlichsten Daten, die wir für den Ausgang dieser Wahl haben, sind die landesweiten Wahlumfragen, die sehr gut die Entwicklung der letzten Monate abbilden. Wir haben diese Trends genommen und auf die Ergebnisse aus dem Wahlkreis bezogen. Die SPD gewinnt beispielsweise auf Landesebene nur noch rund 85% der Stimmen der letzten Wahl, bei der Union sind es 6% mehr.
Außerdem haben wir die Lage im Wahlkreis ein wenig eingeordnet. Tritt beispielsweise derselbe Kandidat, der bei der letzten Wahl klar ein Direktmandat erlangen konnte, noch einmal an, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auch noch einmal gewinnt, deutlich erhöht. Hier ist bei den Erststimmen von einer geringeren Wählerwanderung auszugehen, als es allgemein plausibel wäre.

Eine Ausnahme bilden die Kreise, in denen wir jeweils die Grünen, die LINKE und BVB/Freien Wähler empfehlen. Das sind jeweils die Kreise, in denen diese Parteien die besten Chancen haben.
Der Kreis der Grünen und der Freien Wähler sind jeweils Kreise, die aktuell schon direkt von den entsprechenden Parteien vertreten werden. Bei der LINKEN ist es etwas komplizierter, da Brandenburg aktuell kein linkes Direktmandat hat. Hier haben wir uns am Ende für einen Kreis entschieden, in dem die Kandidatin bisher zwar landesweit nicht angetreten ist, bei den Kommunalwahlen aber ein überragendes Ergebnis einfahren konnte und durch eine taktische Wahl gute Chancen hat, tatsächlich die meisten Erststimmen zu versammeln.

Sachsen & Thüringen

Erststimmen

Mit den Erststimmen wollen wir aussichtsreiche Direktkandidaten gegen die AfD unterstützen, um in möglichst vielen Wahlkreisen ein demokratisches Mandat zu erreichen.

In Sachsen orientieren wir uns an zwei Dingen.
Ein wichtiges strategisches Ziel ist es hier auch, zwei Direktmandate für die Grünen und die Linken zu gewinnen, um über Grundmandatsklausel ihren Einzug in den Landtag zu sichern. Hier stützen wir uns auf die Analysen von Campact, was hier jeweils die aussichtsreichsten Kreise sind:

“Die Empfehlung stützt sich auf Ergebnisse der vergangenen Wahlen und gibt an, welche Kandidat*innen jeweils die besten Chancen haben, das Mandat zu gewinnen. Dazu haben wir unter Berücksichtigung der neuen Zuschnitte für jeden Wahlkreis eine Prognose errechnet. Grundlage sind die Wahlergebnisse der Landtagswahl 2019. Mit den Ergebnissen der Kommunalwahlen 2019 und 2024 haben wir einen Trend für jede Partei berechnet und diesen auf die Ergebnisse der Landtagswahlen 2019 angewendet. Die Ergebnisse der Europawahl 2024 sind nicht eingeflossen, weil hier alle Bürger*innen ab 16 Jahren wählen konnten und somit die Wahlgruppe eine andere ist. Nur dort, wo die Zahlen nicht eindeutig sind, haben wir zusätzlich die Dynamik des Wahlkampfs in die Bewertung einbezogen. Politisches Programm der Kandidat*innen oder andere Faktoren spielen keine Rolle.”
Campact

Für alle anderen Kreise haben wir uns die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen und Kommunalwahlen angesehen und mit den landesweiten Trends abgeglichen. Für einen Großteil von Sachsen ergibt sich daraus ein recht eindeutiges Bild. Schwieriger ist es in zwei Wahlkreisen in Dresden: Hier haben zwei Parteien realistische Chancen auf ein Direktmandat. Dort haben wir uns gegen eine eindeutige Empfehlung entschieden.

In Thüringen ist das Vorgehen ähnlich. Eine Grundmandatsklausel gibt es dort aber nicht. Abseits der Großstädte gibt es auch hier sehr klare Tendenzen, auf denen wir unsere Empfehlungen aufbauen.
In den Großstädten ist die Lage wegen des BSW komplex. In Deutschland gibt es leider keine wahlkreisspezifischen Umfragedaten. Aus diesem Grund können wir uns hier nur auf die Einschätzungen von Wahlkreisprognose.de stützen:

“Unsere Wahlkreistrends entstehen durch ein multidimensionales Modell, das mehrere Faktoren miteinander kombiniert. Berücksichtigung finden aktuelle demoskopische Trends aus unseren Befragungen, sowie die Faktoren Sozialstruktur, Milieubindung, frühere Wahlergebnisse, Wahlmobilisierung, Stimmensplitting und Kandidateneffekte von der kommunalen Ebene an aufwärts.”
Wahlkreisprognose.de

Wichtig ist an dieser Stelle:

Die Signifikanz der uns vorliegenden kommunalen Daten ist nicht vergleichbar mit der Aussagekraft von großflächig durchgeführten, repräsentativen Umfragen, die für einzelne Wahlkreise nicht existieren. Unsere Empfehlungen sind daher immer auch mit einer gewissen Unsicherheit verbunden – wir versuchen sie so gewissenhaft abzugeben, wie die Datenlage es zulässt.

Zweitstimmen

Unsere Zweitstimmen-Empfehlungen treffen wir auf Basis der aktuellen Wahlumfragen von INSA, FORSA und Wahlkreisprognose.de. Die Parteien, die wir empfehlen, müssen dabei drei Kriterien erfüllen:

  • Sie müssen demokratisch sein und eine Brandmauer zu Rechtsextremen zu ihren Grundsätzen zählen.
  • Sie müssen akut von der 5%-Hürde bedroht sein.
  • Sie müssen realistische Chancen haben, die Hürde zu überwinden. Realistisch heißt für uns: Innerhalb der letzten Wochen wurden sie von seriösen Umfrageinstituten über diesen 5% eingeordnet.

Aus unserer Sicht und in der Einschätzung vieler Experten sind Stimmen für diese Parteien die, die den größten Unterschied machen. Verhältnismäßig wenige Menschen, die sich hier entscheiden, taktisch zu wählen, können einen großen Unterschied für die Zusammensetzung des Landtags haben.

Warum wird hier keine der Kleinstparteien empfohlen? (Plus, Tierschutzpartei, etc.)

Die Unterstützung von Kleinstparteien kann wichtige politische Signale setzen und trägt zur Vielfalt der Meinungen im Parlament und dem politischen Diskurs bei. Bei dieser Wahl hat aufgrund der 5% Hürde jedoch keine der kleineren Partei eine realistische Chance auf den Einzug in den Landtag. Stimmen für diese Parteien gehen also sehr sicher verloren – was angesichts der Gefahr einer AfD-Sperrminorität dramatisch wäre. Bei dieser Wahl ist daher eine taktische Stimme für LINKE, Grüne und SPD notwendig, auch wenn das Engagement in Kleinstparteien durchaus seine Berechtigung hat.

Mir werden mehrere Parteien für die Zweitstimme vorgeschlagen - welcher davon gebe ich meine Stimme?

Bei zwei Empfehlungen ist nicht die eine taktisch besser oder schlechter - wir raten hier einfach dazu, nach der eigenen Präferenz zu wählen. Die findet ihr z.B einfach heraus, wenn ihr den Wahl-O-Maten nutzt und die empfohlene Partei wählt, die am ehesten mit euren Überzeugungen übereinstimmt.

Link zum Wahl-O-Maten:
Thüringen
Sachsen
Brandenburg

Was passiert, wenn zwei Parteien sich am Ende einfach gegenseitig die Stimmen klauen & am Ende keine von beiden rein kommt? (Sachsen & Thüringen)

Wir haben uns sehr intensiv mit den Zweitstimmen-Empfehlungen auseinandergesetzt, die wir geben. Wir sehen dieses Risiko, sehen aber auch, dass mehrere Parteien die Hürde schaffen müssen, um die Sperrminorität zu verhindern. In Sachsen braucht es Grüne, SPD und Linke im Landtag. Daher ist es notwendig, dieses Risiko einzugehen. Wenn wir hier Menschen dazu bekommen, ihre Zweitstimme nicht vermeintlich taktisch der CDU zu geben oder bei einer kleinen Partei zu bleiben, die gar keine Chancen hat, ist viel erreicht.

Heißt taktisch wählen nicht einfach CDU wählen? (Sachsen & Thüringen)

Viele glauben, dass eine taktische Wahl immer die Wahl der CDU heißen muss - schließlich ist das die demokratische Partei, die hinter der AfD am meisten Stimmen für sich gewinnen kann. Viel entscheidender als stärkste Kraft zu werden ist es jedoch, die Mehrheiten hinter seiner Regierung zu versammeln. Um dabei unabhängig von der rechtsextremen AfD zu sein, müssen genug andere demokratische Parteien vertreten sein. Und die kommen gar nicht rein, wenn sie an der 5%-Hürde scheitern. Und man kann es nicht oft genug sagen: Es reicht aus, dass auch nur eine der Parteien nicht in den Landtag einzieht & die AfD hätte genug Sitze für eine Sperrminorität – mit verheerenden Folgen für jede zukünftige Regierung.

Brandmauer: In der CDU gibt es einige Kandidierende, die eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht ausschließen - wie geht ihr damit um?

In diesen Wahlkreisen können wir keine Empfehlung abgeben. Das Ziel von Taktisch Wählen ist es schließlich, genau diese Brandmauer im Landtag zu schützen.
Um herauszufiltern, um wen es geht, stützen wir uns auf die Daten von Frag den Staat. Ausgeschlossen von unseren Empfehlungen sind alle, die eine AfD-geduldete Minderheitsregierung oder Kooperationen im Landtag nicht ausschließen.
Grundsätzlich ausgeschlossen sind außerdem selbstverständlich alle CDU-Politiker, die sich öffentlich explizit für eine Zusammenarbeit mit der AfD aussprechen.

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